Villa Ichon

Haus und Geschichte

Haus am Goetheplatz 4

Direkt an der Bremer Kulturmeile, zwischen Kunsthalle, Gerhard-Marcks-Haus und dem Bremer Theater steht am Goetheplatz 4 die über 180 Jahre alte Villa Ichon, ein Gebäude, das heute Denkmalschutz genießt.

Seit 1982 ein Veranstaltungshaus der Freunde und Förderer der Villa Ichon in Bremen e.V.

Fotos © Ullrich Altmann und Patric Leo aus dem Buch „Denk mal an Denkmalschutz

Geschichte

Historische Aufnahmen

1843 erwarb der Maurermeister Heinrich Depken das Grundstück „Altenwallcontrescarpe 4“ und errichtete dort ein dreiachsiges, spätklassizistisches Wohnhaus.

Daniel Schultz, erster Eigentümer des Hauses, war engagierter Demokrat der 48er Revolution. 1871/72 erhielt der Bremer Architekt Johann Georg Poppe, ab 1895 selbst langjähriger Bewohner der Villa, den Auftrag zum Ausbau. Die dabei entstandene Außenfassade ist bis heute weitestgehend erhalten geblieben. Ebenfalls aus Poppes Ära stammen u.a. die farbigen Stuckdecken und die Holzbalkendecken sowie der weiß-blaue Fayence-Ofen im Erdgeschoß.

Viele Bewohner und Nutzer durchliefen die Villa.

1925 kaufte die Bremer Theatergesellschaft das Gebäude und mit dem Einzug des damaligen Direktors Johannes August Wiegand erlebte die Villa einen weiteren kulturellen Höhepunkt – sie avancierte zum Mittelpunkt des Bremer Theaterlebens.

Nach 1945 lautete die Adresse der Villa „Goetheplatz 4“.

In den 1960er Jahren war u.a. die Anwaltskanzlei Dr. Ichon hier Mieter, ein Umstand, dem das Haus seinen heutigen Namen verdankt.

1968 plante die Ariadne Grundstücksgesellschaft den Abriss der Villa. Entstehen sollte ein sechsstöckiger, kastenförmiger Flachdachbau mit 19 Wohnungen. Ein Grundstückstausch mit der Stadt, ursprünglich dazu gedacht, dem Theater Erweiterungsmöglichkeiten zu sichern, verhinderte dies jedoch glücklicherweise.

1973 wird die Villa Ichon in die Denkmalliste eingetragen.

Wikipedia
Denkmaldatenbank Bremen

Restaurierung

Auf Initiative von Dr. Klaus Hübotter führte der Architekt Peter Schnorrenberger in Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege die dringend notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen durch.

Instandsetzungsmaßnahmen, Fotos © Staatsarchiv Bremen

Wiedereröffnung

1982 wurde das Haus (wieder)eröffnet und 1984 erhielt die „Initiativgruppe zur Erhaltung der Villa Ichon“ den deutschen Preis für Denkmalschutz.

Herzstück der Villa Ichon ist der Verein Freunde und Förderer der Villa Ichon in Bremen e.V., der die Betreuung des Hauses und Grundstücks übernimmt und dessen Arbeit nicht durch staatliche Gelder, sondern nur durch Spenden finanziert wird.

Für die Villa entstand ein ganz neues Nutzungskonzept, das sie zur Begegnungsstätte für kulturelle und soziale Vereinigungen macht.

Villa Ichon © Ullrich Altmann und Patric Leo