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EWIGER FEBRUAR. Fotoprojekt von Tetyana Chernyavska und Jasper Hill

Menschen aus der Ukraine in Bremen, während in der Heimat Krieg herrscht
Ausstellungsdauer: 15. 03. 24 – 11. 05. 24

Nicola Hübotter vom Vorstand der Freunde und Förderer der Villa Ichon begrüßte die Gäste, Dr. Iryna Tybinka, Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg hielt die Eröffnungsrede.

Das Künstlergespräch mit Tetyana Chernyavska und Jasper Hill führte und moderierte die neue künstlerische Leitung des Kunstgremiums der Villa Ichon, Prof.in Elke Wolf.

Förderer: „Herz für die Ukraine“ e. V., „Stiftungshaus Bremen e.V.“, „Bremer Bündnis für die Ukraine“, Karin und Uwe Hollweg Stiftung, Frau Claudia Rodiek und die Freunde und Förderer der Villa Ichon in  Bremen

 

„Wir realisieren ein gemeinsames Projekt, in dem wir ukrainische Geflüchtete vor ihren Unterkünften in Bremen fotografieren. Wir sind Tetyana Chernyavska und Jasper Hill, zwei Fotojournalismus-
Studenten an der Hochschule Hannover. Anfang des Jahres 2023 haben wir bereits 13 Familien fotografiert. Teile des Projekts wurden im „Weser Kurier“ veröffentlicht, und die Fotografien waren bei der Ausstellung „IDENTITY, COURAGE, LOVE.“ vom 16. Juni bis zum 25. Juni 2023 in Hannover zu sehen.

Tetyana Chernyavska kommt aus der Ukraine und kennt auch aus der Arbeit in der Halle 7 – Erstaufnahmestelle für ukrainische Geflüchtete in Bremen viele ukrainische Familien.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 sind zwei Jahre vergangen. Aufgrund der verheerenden Auswirkungen auf die ukrainische Bevölkerung sind mehr als eine Million Ukrainer*innen nach Deutschland geflüchtet, davon mehr als 13.000 nach Bremen. Aufgrund des Ausreiseverbots für Männer mit ukrainischer Staatsbürgerschaft besteht der Großteil von ihnen aus Frauen. Sie sind entweder allein gekommen oder oft als Mütter gemeinsam mit ihren Kindern. Diese Familien träumten früher davon, Europa zu bereisen, Bratwurst zu probieren oder die Bremer
Stadtmusikanten zu sehen. Seit zwei Jahren träumen sie davon, in ihre Heimat zurückzukehren, in ihr eigenes Haus, zu ihren Freunden und Nachbarn und davon, dass ihre Männer und Väter noch am Leben
sind. Einigen Familien ist immer noch nicht klar, ob Bremen tatsächlich ihr endgültiges Ziel ist oder ob die Familie möglicherweise in die Ukraine zurückkehren würde, zum Vater oder in ein vertrautes Umfeld mit Haus, Freunden und Familie. Neben der Teilnahme an Deutschkursen gehen die Mütter bereits zwischenzeitlich arbeiten. Die Kinder besuchen eine deutsche Schule und integrieren sich ebenfalls gut.

Doch der Krieg wütet weiter. Sofern möglich wird jeden Abend mit dem Vater telefoniert, aber die meiste Zeit übernehmen die Mütter die Rolle von Mutter, Vater, Lehrerin und Freundin auf einmal. Gleichzeitig bieten die größtenteils traumatisierten Kinder ihren Müttern genauso viel Halt. In den oft zufällig zusammengewürfelten
Unterkünften werden Fremde innerhalb von wenigen Wochen zu engen Familien mit klar aufgeteilten Rollen und starkem Zusammenhalt.

Wir haben die porträtierten Menschen immer so fotografiert, wie sie sich selbst positioniert haben und in die Kamera geblickt haben – sei es kniend mit den Armen um ihr Kind, mit einem leicht gezwungenen Lächeln oder mit den Ellbogen vor ihre Söhne geschoben.“ (Tetyana Chernyavska und Jasper Hill)

Pressekontakt und zu der Fotografin:  Tetyana Chernyavska

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